Wenn die Tage kürzer werden, Nebel über den Feldern liegen und das Licht langsam der Dunkelheit weicht, beginnt im alten keltischen Jahreskreis die Zeit von Samhain – das Fest des Übergangs.
Für die Kelten endete an diesem Tag das alte Jahr, und ein neues begann. Sie glaubten, dass in dieser besonderen Nacht die Grenzen zwischen den Welten dünn werden und die Seelen der Verstorbenen zu Besuch kommen.
Vom keltischen Samhain zum amerikanischen Halloween
Mit den irischen Auswanderern gelangten die alten Bräuche im 19. Jahrhundert nach Amerika. Dort vermischten sie sich mit neuen Einflüssen und gaben dem Fest ein neues Gesicht: Halloween.
Der Name leitet sich übrigens von All Hallows’ Eve ab – dem Abend vor Allerheiligen.
Doch auch wenn Halloween heute vielerorts bunt, laut und verspielt gefeiert wird, trägt es in seinem Ursprung immer noch den Kern von Samhain in sich: den Übergang zwischen den Welten und die Ehrung der Ahnen.
Die Legende von Jack O’Lantern
Eine alte irische Geschichte erzählt von Jack O’Lantern, einem listigen Schmied, der den Teufel mehrmals überlistete. Doch nach seinem Tod durfte er weder in den Himmel noch in die Hölle.
Zur Strafe musste er mit einer glühenden Kohle in einer ausgehöhlten Rübe durch die Dunkelheit wandern – als ewiger Wanderer zwischen den Welten.
Als dieser Brauch nach Amerika kam, ersetzte man die Rübe durch den dort verbreiteten Kürbis – und so wurde der leuchtende Kürbiskopf zu einem Symbol des Schutzes und des Lichts in dunkler Zeit.
Woher kommt „Süßes oder Saures“?
Zum einen standen schon bei den Kelten kleine Gaben („treats“) vor den Häusern, um die Geister zu besänftigen und von Untaten abzuhalten.
Eine weitere Überlieferung erzählt, dass arme Menschen an diesem Abend von Tür zu Tür gingen. Im Gegenzug für kleine Gaben – meist Kuchen oder Brot – sprachen sie Gebete für die Seelen der Verstorbenen.
Aus dieser Mischung aus uralten Ritualen und späteren Volksbräuchen entstand schließlich das heutige „Trick or Treat“ – Süßes oder Saures.
Samhain heute – Rückkehr zu den alten Wurzeln
Immer mehr Menschen sehnen sich heute danach, wieder bewusster und im Einklang mit dem Jahreskreis zu leben. Daher werden wieder vermehrt die alten Bräuche in unser modernes Leben integriert.
Samhain lädt uns dazu ein, innezuhalten, das Vergangene loszulassen und uns innerlich auf den Winter vorzubereiten.
Es ist eine Zeit, um still zu werden, nachzuspüren und Licht in die Dunkelheit zu bringen – im Außen wie im Innen.
Rituale für dein Samhain
🕯️ Kerzenritual für die Ahnen
Zünde eine oder mehrere Kerzen an – jede steht für einen Menschen, dem du danken möchtest. Schicke in Gedanken Liebe und Frieden zu deinen Ahnen.
🍂 Loslass-Ritual
Schreibe auf, was du hinter dir lassen möchtest – Gedanken, Ängste oder Situationen. Verbrenne den Zettel achtsam und lass den Rauch symbolisch mitnehmen, was gehen darf.
🍎 Speiseopfer & Dankesritual
Stelle eine kleine Gabe (z. B. Brot, Obst oder Nüsse) auf deinen Tisch oder vor die Tür – als Zeichen der Dankbarkeit und Verbundenheit mit der Erde und deinen Ahnen.
🎶 Meditation oder Klangreise
Nimm dir Zeit für Stille. Lausche den Klängen einer Klangschale oder deiner Atmung. Spüre, was in dir heilen darf, während das Jahr langsam zur Ruhe kommt.
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Von Herzen,
Deine Andrea 🌸

